
Kantons- und Berufsfachschule
CU Uetikon
Uetikon am See
offener Projektwettbewerb 2021
Projektteam: Ilona Schneider, Michel Eigensatz
mit Wellmann Architekten AG


Lokale Energien im planetarischen Garten
Eine Schule ist ein Ort für junge Menschen wo sich Welten eröffnen, Beziehungen geknüpft werden, kritische Fragen gestellt werden.
Wie kann ein Gebäude beschaffen sein, das den Geist anregt, das dem Menschen die Wechselwirkungen der vorhandenen Energien bewusst werden lässt und dadurch zu einem sebstbestimmten und verantwortungsvollen Handeln führt?
Das Projekt sieht vor, die Energien, des bereits Vorhandenen zu nutzen und nicht zu vernichtet. Damit sind umfassend alle lokalen Elemente und Energien gemeint, also nicht nur bauliche, sondern auch lebendige und relationale Strukturen. „So viel wie möglich „mit“, so wenig wie möglich „gegen“ die lokalen Energien an einem bestimmten Ort tun. Das ist der Ansatz des vorliegenden Projektes und er bedingt, den Blickwinkel von Innen nach Aussen zu richten, den Bestand als Ressource zu nutzen. Dies eröffnet neue Räume, für Unvorhersehbares, für Möglichkeiten, für Aneigenbares, für Unbestimmtes, für Beziehungen, die ausserhalb der rein plastischen Existenz von Architektur stehen.
Wir verstehen ein Gebäude als Struktur, die sich in eine Situation und ihre Prozesse «dazwischen-schaltet», und die erst durch das Handeln, das Be-Wohnen der Menschen lebendig wird. In diesem dialektischen Verhältnis des Menschen zu seinem Ort, seinem Lebensraum, sehen wir die Zukunft für unseren Planeten, aus dieser Beziehung erst kann der Mensch fähig sein, ein Bewusstsein für seinen Ort zu erlangen und Verantwortung diesem gegenüber wahrzunehmen.
Durch Hinzufügen und Überlagern neuer Schichten wird der Entwicklungsprozess (gleich einem wachsenden System) fortgesetzt.
Ökologische Zukunftsfähigkeit
Nachhaltigkeit bedeutet, genau hinzusehen und zu erkennen, was bereits vorhanden ist, um weniger Energien zu verbrauchen.
Ökonomisches Zukunftsfähigkeit
Bedeutet vorhandene strukturelle und räumliche Kapazitäten zu nutzen. Nur dort präzise einzugreifen wo es wirklich nötig ist, um weniger zu verbrauchen und doch mehr zu gewinnen.
Soziologisches Zukunftsfähigkeit
Es geht um eine Architektur der Beziehungen, wir setzen unser Handeln in Beziehung zu etwas Vorhandenem, zu einer sich im Prozess befindenden Situation. Dieses Handeln ist punktuell, an den Grenzen, es geschieht im Bewusstsein keine Finalität zu erreichen, keinen abgeschlossenen Zustand, sondern Möglichkeiten zu eröffnen.







Das Zwischenklima
Eine diffuse Zone, atmosphärisch nicht ganz fassbar, dadurch auf der Erfahrungsebene reich. Das Spüren der Sonne und des Windes. Das Zwischenklima lädt uns ein mit den Pflanzen eine Reise in die Ferne zu machen, sie lässt uns für Momente träumen. Das “Dazwischen” bringt eine fünfte Jahreszeit in das Gebäude, es lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das Lebendige und lässt uns eine Beziehungen zur Umwelt, zur umgebenden Welt, herstellen.
Physikalisch hilft uns das Zwischenklima auf eine Dämmschicht zu verzichten, wir nutzen anstelle davon die zirkulierende Luftschicht, die sowohl für die Kühlung / Heizung als auch für die Lüftung gebraucht werden kann. Die von der Sonnenenergie erwärmte Luftschicht funktioniert als Warmluftkollektor. Die Zwischenschicht als Energiegarten.
Das thermische Konzept basiert auf bioklimatischen Prinzipien. Die vorhandenen Energien der natürlichen Ressourcen wie Luft, Sonne und Licht werden präzise mit mechanischen Low-Tech-Anlagen kombiniert, damit die Einträge der vorhandenen Ressourcen optimal genutzt werden können. So ist es möglich, die Gebäudetechnik deutlich zu minimiert. Das spart Graue Energie in der Erstellung, genauso wie Betriebsenergie während der Lebensdauer.

