
Erweiterung und Umbau HH58
Siedlung Hardhof, Zürich
Projektierung und Ausführung 2021 – 2023
Projektteam: Ilona Schneider, Michel Eigensatz
Bauingenieur: Ingenieurbüro Beat E. Birchler, Zernez
Bauphysik: Kuster + Partner AG, Zürich



Eine Doppelhaus-Hälfte in einer innerstädtischen ehemaligen Arbeitersiedlung, heranwachsende Kinder und damit enger werdende Platzverhältnisse, fehlender Bezug zum wunderbar verwunschenen Garten, die Liebe zum gemeinsamen Kochen und Backen. Das sind die Ausgangspunkte, an denen der Entwurf für eine möglichst knappe, aber räumlich befreiende Ergänzung anknüpfen. Die historische Siedlung verlangt nach einer präzisen und sensiblen Ausformulierung. Wir ergänzen das Erdgeschoss stirnseitig mit einem schmalen Raum, setzen die Küche in den Garten, umhüllen diese mit Holz und Glas und offerieren eine vermittelnde Loggia dazu. Die Transformation der nun innenliegenden Fenster zu offenen Durchgängen ermöglicht neue Bewegungsmöglichkeiten im Innern, während sich die neue Gartenküche zum üppigen Grün öffnet und sich im Sommer durch grosszügig öffenbare Schiebefenster mit diesem nahtlos verbindet. Innen und Aussen lösen sich auf.
Die räumliche Erweiterung hebt sich durch ihre natürlich warmen und unbehandelten Materialien vom bestehenden, steinernen und verputzen Haus ab und schlägt sich dem Garten zu. Durch das auf Hochparterreniveau befindliche Erdgeschoss steht die Ergänzung nicht auf dem Boden, sondern scheint über diesem zu schweben. Zwei, von den neuen Ecken zurückversetzte Schraubfundamente reichen aus, um die geringen vertikalen Lasten ins Erdreich zu übertragen, ohne dass der unversiegelte Boden beeinträchtigt wird. Dadurch kann auch die alte, vom Dachwasser gespiesene Regenzisterne unterhalb des Anbaus unverändert bestehen bleiben und für die Gartenbewässerung weiter verwendet werden.








