Ersatz Holzbrücke Irchelpark von E. Neuenschwander
Zürich
Projektierung und Ausführung 2019 – 2022
Auftraggeberin: Universität Zürich UZH
Projektteam: Ilona Schneider, Michel Eigensatz
Holzbau: Zogg AG, Wädenswil
Bildlquelle: GTA-Archiv, E. Neuenschwander
Die vom Architekten und Umweltgestalter Eduard Neuenschwander (in Zusammenarbeit mit Atelier Stern & Partner) entworfene und 1986 eröffnete Parkanlage gehört zu den grössten ihrer Art in der Schweiz. Als naturnaher Landschaftspark konzipiert, ist er heute im Gartendenkmalpflege-Inventar der Stadt Zürich gelistet sowie im ISOS als Umgebungszone mit Erhaltungsziel „a“ inventarisiert. Als integraler Teil davon ist entsprechend auch die Holzbrücke über den grossen Allmendsee denkmalgeschützt.
Rund 35 Jahre Nutzungsdauer und Umwelteinflüsse haben der Holzbrücke stark zugesetzt, sodass sie ersetzt werden musste. Die direkte und einfache Konstruktionsweise der Brücke ist gleichzeitig massgebend für den faszinierenden Ausdruck sowie für ihre beschränkte Lebensdauer. Denn die Brücke besteht grundsätzlich nur aus den über die querliegenden Eichenschwellen gelegte Fichtenholzbohlen und ist Tragwerk und Gehbelag in einem. Konstruktiver Schutz des Tragwerkes fehlt somit komplett.
Intensive Gespräche sowie ein Gutachten konnten zuallererst eine drohende Anpassung der Geländerhöhe an die geltenden Normen verhindern. Im Rahmen des 1:1 Ersatzes konnten wir anhand historischer Pläne und Fotos aufzeigen, dass einerseits heutige Details nicht mehr ursprünglich sind. Andererseits konnten wir auch Ausführungsfehler nachweisen mit Auswirkungen auf die grundsätzliche Geometrie der Brücke. In Absprache mit der Gartendenkmalpflege der Stadt Zürich haben wir diese Details wieder in den ursprünglichen Zustand und somit Absicht Eduard Neuenschwanders zurückführen können.
Im Rahmen des Ersatzes wurde von der Bauherrin verlangt, dass die Rutschgefahr, die auf der Brücke insbesondere durch den Eintrag vom schmierigen Anteil der Chaussierung des Parks herrührt, verbessert wird. Studien zu mechanischen Lösungen waren nicht mehrheitsfähig, wodurch ein rutschfester Anstrich in Erwägung gezogen wurde. Die bekannten Beispiele mit 2K-Anstrichen sind bezüglich Lebensdauer unpraktikabel und passen nicht zur naturnahen Grundhaltung der Parkidee. Somit wurde in enger Absprache mit der Bauherrin (UZH) der Pilotversuch eines natürlichen, diffusionsoffenen Holzanstriches mit Beimischung von Glasperlen zur Umsetzung erwogen, um sowohl den heutigen aber möglichst auch den denkmalpflegerischen Ansprüchen zu genügen.