
Chasa Zupò
Ardez / Unterengadin
Projektierung und Ausführung 2013 – 2015
Projektteam: Ilona Schneider, Michel Eigensatz, Theresa Pabst
Bauingenieur: Ingenieurbüro Beat E. Birchler, Zernez
Bauphysik: Kuster + Partner AG, St. Moritz
Brandschutz Holzbau: RSC BauConsult, Celerina
Kunst-am-Bau: Rahel Hegnauer, Zürich
Fotos: Anja Wille Schori, SEA GmbH





Obwohl es sich bei der Chasa Marangun (2010-2012) und der Chasa Zupò (2013-2015) um Neubauten handelt, zeigen wir sie gerne auch in denkmalpflegerischem Kontext. Dies deshalb, weil unsere lange und intensive Beschäftigung über insgesamt fünf Jahre mit der engadiner Bautradition zwei Häuser hervorgebracht hat, die von der Setzung und Volumetrie, über die Fassadengestaltung, Grundrissfigur bis hin zum konstruktiven Aufbau einen starken kulturellen Bezug aufweisen, und dennoch den heutigen Vorstellungen und Bedürfnisse eines Wohnhauses entsprechen. Die Vorstellung zeitgemässer Lebensformen als Teil einer historischen Kontinuität verstanden, mit der Möglichkeit zur vielfältigen Nutzbarkeit in der Zukunft; dies steht dabei im Vordergrund.
Die Chasa Marangun und die Chasa Zupò sind in einer zweischaligen, hybriden Konstruktion erbaut: Eine innere, statisch tragende Holzkonstruktion mit Holzbetonverbunddecken und ein äusseres, selbsttragendes verputztes Mauerwerk. als Wetter- und Feuerschutz im Sinne des historischen Engadinerhauses eine Konstruktion, die den rauhen klimatischen Einflüssen gerecht zu werden vermag und das Steinerne, das Massive, nicht nur suggeriert, sondern physisch präsent werden lässt. Das Spannungsverhältnis der zweischaligen Konstruktion ist der Katalysator für die Entwicklung des architektonischen Ausdrucks. Im Sinne einer Weiterentwicklung des blechlosen Dachabschlusses von Rudolf Olgiati wird dem Mauerwerk zur nötigen Beschwerung (Windkräfte) ein ganzes, direkt vor Ort fabriziertes und anschliessend versetztes Giebelelement in Beton aufgesetzt. Durch die Absenz von Elementfugen ist die Dichtigkeit problemlos zu bewältigen, grosse Spannweiten von 7.50m, wie es die grosse Öffnung zur Landschaft hin verlangt, sind realisierbar und die Längsfassaden können der städtebaulichen Längsausrichtung des Gebäudes entsprechend zwischen den beiden aufstehenden Giebelfassaden entwickelt werden.









