Improvisierte Musik

 

Werkstattkonzerte von improvisierter Musik sind Momentaufnahmen eines „work in progress“, man schaut den Musikern beim arbeiten zu. Es geht nicht um ein perfektes Konzert oder eine perfekte Interpretation einer Komposition. Vielmehr zeigt diese Arbeitsweise einen anderen Blick im Umgang mit Prozessen. Kein finales Ende ist das Ziel, sondern stets neue Ausgangslagen für weitere Anknüpfpunkte zu erarbeiten. Es gibt einen offenen Ausgang, der Prozess ist dynamisch, unfertig, fragmentarisch, ephemer. Diese Zustände sind interessant, da sie auch unseren Alltag bestimmen. Was sind die Strukturen, die hinter dem Improvisieren stehen? Wie wird ein Rahmen geschaffen, um gemeinsam und in Echtzeit reagieren zu können? Welche Möglichkeiten eröffnen uns das Ephemere und die Improvisation in der Praxis unserer Disziplin?

Für den anderen Blick, für eine zeitgemässe und adäquate Sichtweise sind andere Begriffsdefinitionen nötig. Können wir diese der (improvisierten) Musik entlehnen und sie für uns umdeuten? Patterns, Cluster, Kneeplay, Intro, Takes, Aleatorik, Sampling, Line, Transposition…